KUNST LEBT DAVON GETEILT ZU WERDEN

Paperworks.

Künstler:innen erforschen Papier.

Im Herbst 2020 haben vier Künstler*innen mit dem Werkstoff Papier in Großprojekten und Installationen auf dem Firmengelände der Hakle GmbH in einer Ateliersituation in einer alten Werkshalle in Düsseldorf-Reisholz gearbeitet.
Als die Ausstellung eröffnet werden sollte, begann die 2. Welle der Pandemie. Aus Anlass der offenen Ateliers KUNSTPUNKTE 2021 werden die herausragenden Ergebnisse der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

 

Raum für Kreativität

Die Künstler:innen kreierten ihre Werke vor Ort in der Petershalle, die Hakle seit den 1980er Jahren als Lagerhalle nutzt. Die Atelierphase wurde von Hakle mit einem Werkhonorar gefördert. Der Kurator Paul Andreas, Kunsthistoriker sowie Architektur- und Designjournalist aus Düsseldorf, erklärt: „Kunst- und Kulturschaffende sind von der Corona-Krise als mehrheitlich Selbstständige besonders stark von Arbeits- und Ausstellungeinschränkungen betroffen.
Wir wollten sie deshalb finanziell unterstützen – in einer Zeit, in der nur wenig für sie getan wurde. Es ging aber auch darum, zu sehen, welches kreative Potenzial in einem eigentlich banalen Alltagsprodukt steckt, das uns allen erst in der Corona-Krise plötzlich sehr wertvoll geworden ist.“

Ausstellungsbesuch vor Ort oder digital

Die Ausstellung wurde am 21. und 22. August 2021, in der Zeit zwischen 12 und 18 Uhr der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Zahl der Besucher:innen, die zur gleichen Zeit die Halle besuchen können, war beschränkt. Eine vollständige, nachgewiesene Impfung, ein negatives Testergebnis oder eine nachweisbare höchstens sechs Monate zurückliegende und genesene Covid19-Infektion waren vorausgesetzt. Vor Ort gab es entsprechende Testmöglichkeiten. Es galten Maskenpflicht und Abstandsregelungen. Auch ein virtueller Besuch der Ausstellung – mit 3D- und Detailaufnahmen – war und ist nach wie vor unter folgendem Link möglich.

 

Allerdings haben einzelne Werke, die in der Ausstellung gezeigt werden – bedingt durch die lange Corona-Pause und natürliche Prozesse – markante Veränderungen erfahren, die in der 3D-Präsentation noch nicht erkennbar sind.

Aurel 
DAHLGRÜN

Geb. 1989 in Berlin. Aufgewachsen in Småland, Schweden. Lebt seit 2011 in Düsseldorf, wo er 2018 ein Studium der Fotografie an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Christopher Williams abschliesst. Aurel Dahlgrün setzt sich mit dem Medium der Fotografie in vielfältiger Weise auseinander, wobei er alte Techniken neu interpretiert und Aufnahmen in unterschiedlichste Reproduktionsformen übersetzt – seien es Heliogravuren auf selbstgeschöpftem Papier, Silbergelatine-Abzüge auf Barytpapier oder Installationen und Künstlerbücher. 2015 erhielt der Künstler den Hogan Lovells Art Award. 2018 überzeugte seine Installation »19 weeks of water« die Jury des Ehrenhof-Preises als beste Abschlussarbeit der Düsseldorfer Absolventen.

Angela
GLAJCAR

Geb. 1970 in Mainz. 1991-98 Studium an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg, ab 1996 als Meisterschülerin bei Professor Tim Scott. 1998 erhält Angela Glajcar den Werkstattpreis der Kunststiftung Erich Hauser, 2005 den Emy-Roeder-Preis und 2006 den Phönix- Kunstpreis. 2007-8 übernahm die Künstlerin eine Gastprofessur an der Universität Gießen im Bereich Bildhauerei. Ihre international in Museen und Galerien ausgestellten Arbeiten entstehen seit 2003 zu einem großen Teil aus großformatigen Papierplatten, die sie reißt und schichtet, so dass Großskulpturen entstehen, deren höhlenartige Leerräume sich durch eine besondere Tiefenwirkung auszeichnen. Die skulpturalen Arbeiten entstehen dabei in der direkten Auseinandersetzung mit dem Raum und dem Ort. Angela Glajcar lebt und arbeitet in Nieder-Olm.

Julia
SOSSINKA

Geb. 1983 in Hattingen. 2000-2009 Studium der Bildenden Kunst an der Kunstakademie Düsseldorf, seit 2008 als Meisterschülerin bei Prof. Markus Lüpertz. Seit 2010 hat die Künstlerin an verschiedenen Artist-in-Residence- Programmen in Deutschland, Frankreich, Island, der Schweiz und den Niederlanden teilgenommen. 2016 war sie Jury-Mitglied für den Kunst- Boulevard, Amt für Weiterbildung und Kultur, Bezirksamt-Steglitz-Zehlendorf, Berlin. Ursprünglich von der Malerei herkommend entwirft die Künstlerin oft aus Alltagsmaterialien dreidimensionale Collagen, Assemblagen und Installationen, die an einem vorgefundenen Ort einen eigenen Raum aufspannen. Der Betrachter taucht dabei für Momente in einen flimmernden Kosmos von Farben und Formverläufen ein. Julia Sossinka lebt und arbeitet in Berlin. 

Daniele
SIGALOT

Geb. 1976 in Rom. War lange als Creative für Werbeagenturen in Italien, Spanien und Großbritannien tätig. 2007 kündigt er seine Tätigkeit bei Saatchi & Saatchi in London, um sich auf das 2005 begonnene Kunstprojekt „Blue and Joy“ zusammen mit Fabio La Fauci zu konzentrieren. Die künstlerische Zusammenarbeit des Duos dauert bis 2013 an. Seit 2014 sind zahlreiche Installationen von Daniele Sigalot entstanden, die in Museen, Galerien und Privatsammlungen präsentiert werden. Dabei entstehen Objekte, die sich durch eine besondere Ambivalenz in der Wahrnehmung des Materials und seiner tatsächlichen Beschaffenheit auszeichnen. Von 2010-19 unterhielt der Künstler seinen Workshop „La Pizzeria“ in Berlin-Weissensee. Im Frühjahr 2021 erhielt der Künstler die Möglichkeit auf dem Flughafen Milano-Malpensa seine Großinstallation „A portrait of
everyone, everywhere“ zu realisieren.Seit 2019 lebt und arbeitet Daniele Sigalot in Neapel.